Tarifergebnis in der Metall- und Elektroindustrie Mehr Geld und mehr Optionen für mehr freie Zeit für die Beschäftigten

Nach dem Pilotabschluss in Hamburg, den die IG Metall-Bezirke Küste und Bayern erreicht haben, gibt es nun auch ein Ergebnis für die Metall- und Elektroindustrie in Nordrhein-Westfalen. Die IG Metall NRW und METALL NRW haben sich heute auf die Übernahme des Pilotabschlusses geeinigt.

Nach dem Pilotabschluss in Hamburg, den die IG Metall-Bezirke Küste und Bayern erreicht haben, gibt es nun auch ein Ergebnis für die Metall- und Elektroindustrie in Nordrhein-Westfalen. Die IG Metall NRW und METALL NRW haben sich auf die Übernahme des Pilotabschlusses geeinigt.

 

Demnach erhalten die rund 700.000 Beschäftigten in NRW in zwei Stufen mehr Geld: 2,0 Prozent ab 01.04.2025 und weitere 3,1 Prozent ab 01.04.2026. Bis spätestens Februar 2025 gibt es eine Einmalzahlung von 600 Euro. Auszubildende bekommen ab 01.01.2025 dauerhaft 140 Euro mehr und 3,1 Prozent mehr ab 01.04.2026. Das tarifliche Zusatzgeld (T-ZUG B), eine jährliche Sonderzahlung, steigt ab 2026 von bisher 18,5 Prozent des Eckentgelts auf 26,5 Prozent. Der Tarifvertrag läuft bis zum 31. Oktober 2026 ohne nachlaufende Friedenspflicht.

Darüber hinaus wurden Verbesserungen bei der tariflichen Freistellungszeit vereinbart. So haben ab 2025 auch Teilzeitbeschäftigte die Möglichkeit, mehr Zeit, statt Geld zu wählen. Zudem sind auch Eltern mit Kindern unter 12 (bisher unter acht Jahren) anspruchsberechtigt. Die bisherige Option bei Pflege und Kindern, zweimal Geld gegen acht zusätzliche freie Tage zu tauschen, wird erweitert. So kann in Zukunft weitere drei Mal Geld gegen sechs zusätzliche freie Tage getauscht werden.

Für Betriebe, die eine Nettoumsatzrendite von 2,3 Prozent oder weniger haben, gibt es die Möglichkeit das sogenannte Transformationsgeld (T-Geld), das 18,4 Prozent eines Monatsentgeltes beträgt, zu verschieben, zu kürzen oder zu streichen.

Tarifbewegung M+E 2024 Solidarität gewinnt Tarifbewegung M+E 2024 Solidarität gewinnt

Darüber hinaus haben die Tarifpartner sich darauf verständigt, im Rahmen einer gemeinsamen Arbeitsgruppe „Förderung der Ausbildungsfähigkeit“ Maßnahmen zu entwickeln, die sich der Stärkung und Förderung von Kompetenzen junger Menschen widmen. Damit soll ihre Ausbildungsfähigkeit erhöht und der Zugang in Ausbildung erleichtert werden.

 

Knut Giesler, Bezirksleiter der IG Metall NRW und Verhandlungsführer: „Die Sozialpartnerschaft in NRW hat in schwierigen Zeiten wieder bewiesen, dass sie in der Lage ist zu guten Kompromissen zu kommen. Die überproportionale Erhöhung der Ausbildungsvergütung und ein perspektivisch erleichterter Zugang hilft den jungen Menschen und sie hilft den Betrieben im Wettbewerb um Fachkräfte. Das gilt auch für die Verbesserungen bei den Freistellungstagen. Die Entgelterhöhung sichert in die Kaufkraft der Beschäftigten.“  

Giesler wies auch darauf hin, dass das Ergebnis durch die Erhöhung des T-Zug B eine soziale Komponente erhalte: „In NRW bedeutet das eine Erhöhung von derzeit rund 580 Euro auf rund 847 Euro. Weil dieser Festbetrag für alle Entgeltgruppen gleich ist, profitieren die unteren Entgeltgruppen davon stärker als von einer Tabellenerhöhung im gleichen Volumen. Wir haben erreicht, dass die Beschäftigten dauerhaft und nicht nur einmal von der sozialen Komponente profitieren.“

Möglich wurde der Abschluss durch den enormen Druck der Beschäftigten. In den vergangenen zwei Wochen haben 81 554 Beschäftigte aus 799 Betrieben in NRW die Forderungen der IG Metall mit Warnstreiks und anderen Aktionen unterstützt. "Für dieses großartige Engagement möchte ich mich sehr herzlich bedanken. Ohne das, hätte es keine Bewegung am Verhandlungstisch gegeben“, so Giesler.

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