Die heimische Stahlindustrie ist kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit – auch wenn man manchmal glaubt, dass man Stahl einfach einfach von außen beziehen kann. Laut der Studie „Grüner Stahl als zentraler Pfeiler einer resilienten Wirtschaft“ von Hans‑Böckler‑Stiftung-geförderten Forschern der Universität Mannheim drohen der deutschen Wirtschaft bis zu 50 Milliarden Euro jährlicher Wertschöpfungsverlust, wenn Deutschland bei Stahlproduktion ausgeliefert wäre – im Extremfall eines globalen „Stahlschocks“.
Warum das Ganze?
Weil Stahl als Grundstoff in fast allen Industrien steckt – vom Maschinenbau über die Bauwirtschaft bis zur Automobilindustrie. Wenn ein Großexporteur wie z. B. China seine Exporte drastisch einschränkt, geht ohne eigene Kapazitäten schnell die Versorgung kaputt. 
Die Studie liefert drei zentrale Warnzeichen:
- Deutschland produziert aktuell ca. 37 Mio. Tonnen Rohstahl und ist damit Marktführer in der EU.
- Der Bedarf an klimafreundlich produziertem Primärstahl wird bei langfristig etwa 20 Mio. Tonnen pro Jahr liegen, aber derzeit sind nur ca. 8 Mio. Tonnen Kapazität geplant.
- Produktionsstätten mit hoher Bedeutung (z. B. in Bremen, Duisburg, Eisenhüttenstadt) stehen vor dem Auslaufen ihrer Hochöfen bis 2035, wenn keine Ersatzanlagen kommen.
Die Konsequenz laut der IG Metall Duisburg-Dinslaken:
• Die Transformation der Stahlproduktion auf klimafreundliche Verfahren (z. B. Direktreduktionsanlagen, Elektrolichtbogenöfen) ist keine nette Beilage, sondern eine zwingende Voraussetzung.
• Der Erhalt und Ausbau der heimischen Stahl-Standorte sichert Arbeitsplätze, Wertschöpfung und wirtschaftliche Zukunft – nicht nur in Duisburg, sondern in ganz Deutschland.
• Es darf nicht passieren, dass unter dem Vorwand „billiger produzieren wir im Ausland“ die Risiken ausgeblendet werden: Lieferketten können reißen, Wettbewerb verzerren, Regionen verarmen.
Die Studie macht klar: Wenn Deutschland seine Stahlproduktion aufgibt oder stark reduziert, dann geht nicht nur ein Werk verloren – sondern eine ganze industrielle Infrastruktur mit Tausenden von Beschäftigten und umfangreichen Zulieferketten. Laut Studie stünden etwa 30.000 Beschäftigte in der Stahlindustrie bei Schließung vor dem Ausstieg aus dem Arbeitsmarkt.
Die IG Metall ruft Politik und Unternehmen auf:
Jetzt handeln. Nicht morgen. Nicht halbherzig. Mit voller Kraft.
Die Studie von Patrick Kaczmarczyk und Tom Krebs findet ihr hier