Die Tarifkommission für das Schlosserhandwerk in Nordrhein-Westfalen hat gestern ihre Forderungsempfehlungen für die Tarifrunde beschlossen.
Die Entgelte sollen um 5,5 Prozent erhöht werden. Zudem fordert die Tarifkommission, dass die Ausbildungsvergütung überproportional steigen soll. Außerdem soll in der Tarifrunde eine soziale Entlastungskomponente erreicht werden.
Im Vorfeld der Tarifrunde hat die IG Metall NRW eine Befragung unter den Beschäftigten im Schlosserhandwerk durchgeführt, um zu erfahren, was den Menschen in der anstehenden Tarifrunde besonders wichtig ist. Dabei gaben 63 Prozent an, dass sie nach wie vor unter der Preissteigerung leiden. Patrick Loos, IG Metall-Tarifsekretär für das Schlosserhandwerk NRW: „Die gestiegenen Preise der letzten Jahre sind weiter ein großes Problem. Darum braucht es ein ordentliches Prozenteplus in der Tarifrunde.“
Besorgniserregend sei auch, dass 62 Prozent der Befragten angeben, dass ihre Arbeit in den letzten 5 Jahren belastender geworden ist und das genauso viele angeben, in den letzten 3 Jahren über einen Wechsel in eine andere Branche nachgedacht zu haben. Loos: „Um den Belastungen entgegenzuwirken und die Attraktivität der Branche zu erhöhen braucht es eine Entlastungskomponente. Möglich wäre eine Wahloption von Geld in Zeit. In vielen anderen Branchen hat die IG Metall das durchgesetzt. Jetzt ist die Zeit dafür auch im Schlosserhandwerk reif.“ Das mache die Branche auch attraktiver für Auszubildenden, so der Gewerkschafter weiter. „Darüber hinaus braucht es aber auch eine überproportionale Erhöhung der Auszubildendenvergütung. Die Unternehmen haben große Nachwuchsprobleme. Darum der Anschluss an die Industrie darf nicht verloren gehen“, so Loos.
In NRW arbeiten 58 000 Menschen im Schlosserhandwerk. Die aktuellen Tarifverträge laufen am 30. September 2025 aus. Die endgültige Forderung beschließt der Vorstand der IG Metall am 7. Juli 2025.