ArcelorMittal #wirmüssenflüssigbleiben 600 Metallerinnen und Metaller setzen Zeichen am Duisburger Innenhafen

Ein starkes Bild der Solidarität: 600 Beschäftigte aus Duisburg, Hamburg und Eisenhüttenstadt demonstrierten am Innenhafen für die Zukunft der Stahlindustrie. Mit dabei: Politiker, Betriebsräte, Azubis – und eine spektakuläre Aktion im Wasser.

Aktionstag "Unser Stahl geht Baden"

12. September 2025 12. September 2025


Am Duisburger Innenhafen haben sich rund 600 Metallerinnen und Metaller zu einem eindrucksvollen Aktionstag der Kolleginnen und Kollegen von ArcelorMittal versammelt. Mit dabei waren Kolleginnen und Kollegen aller Duisburger Stahlbetriebe – von thyssenkrupp Steel Europe (tkse), HKM und thyssenkrupp Mill Services & Systems – sowie Delegationen aus den ArcelorMittal-Standorten Hamburg, Bremen und Eisenhüttenstadt.

 

Die Veranstaltung machte deutlich: Die Zukunft der Stahlindustrie ist eine gemeinsame Aufgabe. Symbolträchtig wurde die „Fackel der Solidarität“ von dem Betriebsvorsitzenden der HKM, Marco Gasse und seinem Stellvertreter Hakan Koc, an den Betriebsratsvorsitzenden von ArcelorMittal Duisburg überreicht.

 

Unterstützung bekamen die Beschäftigten nicht nur von der IG Metall, sondern auch aus der Politik: Sarah Philipp (SPD), Mirze Edis (DIE LINKE) und Duisburgs Oberbürgermeister Sören Link zeigten sich solidarisch. Link machte klar, dass die Stadt fest an der Seite der Beschäftigten steht: „Duisburg ist ohne Stahl nicht denkbar. Wir brauchen eine klare Perspektive für die Industrie, sonst geht unserer Stadt die Zukunft verloren.“

 

In den Reden der Gewerkschafts- und Betriebsvertreter wurde die Dramatik der Situation deutlich. Wolfgang Kleber, Betriebsratsvorsitzender ArcelorMittal Duisburg, betonte: „Wir kämpfen hier nicht nur für Zahlen in den Bilanzen, sondern für unsere Kolleginnen und Kollegen, ihre Familien und die Zukunft unseres Standortes.“

 

Knut Giesler, Bezirksleiter IG Metall NRW, stellte die Verantwortung von Politik und Unternehmen heraus: „Die Transformation zur klimafreundlichen Stahlproduktion gelingt nur, wenn die Beschäftigten im Mittelpunkt stehen. Wir brauchen Investitionen, bezahlbare Energie und klare Rahmenbedingungen – und zwar jetzt.“

 

Besonders eindringlich sprach die junge Generation. Ömer Demirhan, Vorsitzender der Jugend- und Auszubildendenvertretung bei ArcelorMittal Duisburg, machte deutlich: „Wir Azubis wollen hier eine Zukunft haben. Wir brauchen sichere Arbeitsplätze und eine klare Perspektive, damit wir in Duisburg bleiben können.“

 

Ein Höhepunkt des Aktionstages war die Aktion „Unser Stahl geht Baden“: Rund 60 Kolleginnen und Kollegen sprangen symbolisch in den Schwimmbereich des Innenhafens, um zu verdeutlichen, dass die Zukunft der Stahlindustrie ohne klare Entscheidungen wortwörtlich unterzugehen droht.

 

Der Tag am Innenhafen hat eindrucksvoll gezeigt: Die Duisburger Stahlbeschäftigten stehen zusammen – über Standort- und Unternehmensgrenzen hinweg. Nur mit Solidarität, politischer Unterstützung und Investitionen in grüne Technologien kann die Zukunft der Stahlindustrie gesichert werden.

 

Zeitgleich übergaben über 100 Abgeordnete mehrere Fraktionen des europäischen Parlaments einen Brief an Ursula von der Leyen. Die Abgeordnete machen darin deutlich, dass keine Zeit mehr verloren werden darf, um die Stahlindustrie in Europa zu schützen. Die Arbeit aller Kolleginnen und Kollegen in den Betrieben, die seit Jahren nun zu etlichen Themen auf die Straße gehen, macht sich bemerkbar. 

Gestern haben auch die Sozialpartner industriAll und EUROFER zu einem „emergency steel social summit“ am 01. Oktober in Brüssel eingeladen. Neben Repräsentanten aus ganz Europa ist auch die EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen eingeladen worden.