Stahltarifrunde 2025 gestartet Tarifkommission beschließt Paket der Verantwortung für die Stahlbeschäftigten

Beschäftigung sichern, Fachkräfte gewinnen, Kaufkraft erhalten – mit diesem „Paket der Verantwortung“ geht die IG Metall in die Stahltarifrunde 2025. Für die 60.000 Beschäftigten, auch in Duisburg, steht viel auf dem Spiel.

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11. September 2025 11. September 2025


Die Tarifkommission der IG Metall für die nordwestdeutsche Stahlindustrie hat ihre Forderungsempfehlung für die kommende Tarifrunde beschlossen. Angesichts der schwierigen Lage in der Branche wurde ein „Paket der Verantwortung“ verabschiedet, das drei zentrale Punkte umfasst:

  • Beschäftigungssicherung
  • Fachkräftesicherung
  • Reallohnsicherung

Die Stahlindustrie steckt in einer Polykrise“, erklärt Knut Giesler, Verhandlungsführer und Bezirksleiter der IG Metall NRW. „Konjunkturschwäche, hohe Energiepreise, die Transformation zu grünem Stahl und globale Unsicherheiten setzen die Branche massiv unter Druck. Dass die Politik kaum für klare Rahmenbedingungen sorgt, verschärft die Lage zusätzlich.

Für die IG Metall ist klar: Die Beschäftigten brauchen gerade jetzt Sicherheit! Die Tarifrunde soll deshalb einen Beitrag zur Sicherung der Arbeitsplätze leisten. Gleichzeitig gilt es, die Branche im Wettbewerb um Fachkräfte attraktiv zu halten, insbesondere für Auszubildende. Und nicht zuletzt muss die Kaufkraft erhalten werden – denn ohne stabile Einkommen bricht die Binnenkonjunktur zusätzlich weg.

Giesler betont: „Zur Sicherung der Kaufkraft gehört beides: der Erhalt von Arbeitsplätzen und die Absicherung der Realeinkommen. Nur so stabilisieren wir Wirtschaft und Nachfrage.“

Die IG Metall geht dabei einen ungewöhnlichen Weg: Erstmals wird keine konkrete Zahl als Forderung genannt. Das bedeutet jedoch keinesfalls, dass es eine Nullrunde geben darf. „Wir fordern die Arbeitgeber auf, Verantwortung zu übernehmen. Nur mit einer ordentlichen Lösung auch beim Geld wird es ein Ergebnis geben“, so Giesler.

In der nordwestdeutschen Stahlindustrie arbeiten rund 60.000 Beschäftigte, viele davon an den Duisburger Standorten. Für sie ist diese Tarifrunde von existenzieller Bedeutung.
    •    Der IG Metall-Vorstand entscheidet am 12. September 2025 über die endgültige Forderung.
    •    Die erste Verhandlung findet am 16. September statt.
    •    Die Friedenspflicht endet am 30. September um Mitternacht.

Die IG Metall Duisburg-Dinslaken macht deutlich: Jetzt ist die Zeit für sichere Arbeitsplätze, starke Tarifverträge und eine faire Lösung für die Kolleginnen und Kollegen in der Stahlindustrie.