Klares JA zur Sanierung - Jetzt ist der Konzern gefordert
Nachdem sich IG Metall und tkSE am 12. Juli 2025 auf einen Sanierungstarifvertrag für thyssenkrupp Steel geeinigt hatten, hat die IG Metall den Mitgliedern in den betroffenen Betrieben von tkSE das Ergebnis zur Abstimmung vorgelegt. Die Abstimmung erfolgte im Zeitraum 21. Juli bis 4. September 23.59 Uhr.
In diesem Zeitraum haben sich 62 Prozent der IG Metall-Mitglieder an der Abstimmung beteiligt. Davon haben 77 Prozent für die Annahme des Tarifvertrages gestimmt.
Knut Giesler, IG Metall Bezirksleiter NRW und Verhandlungsführer: „Ich bedanke mich bei unseren Mitgliedern bei tkSE für diese großartige Unterstützung. Ich weiß, dass diese Entscheidung für viele nicht einfach gewesen ist. Denn sie ist mit schmerzhaften Einschnitten in jedem Geldbeutel verbunden. Umso größeren Respekt habe ich davor, dass die Mitglieder nicht vor allem an sich gedacht haben, sondern wissen, dass diese Einschnitte nötig sind, um die Stahlsparte zukunftsfest aufzustellen. Das ist in der heutigen Zeit keine Selbstverständlichkeit mehr.“
Die Umsetzung des Verhandlungsergebnisses ist an zwei Bedingungen geknüpft: Erstens an die Zustimmung der IG Metall-Mitglieder. Zweitens an die Zusage der thyssenkrupp AG, die Finanzierung der mit der Durchführung des Sanierungstarifvertrages und der Durchführung der Eckpunktevereinbarung vom 07.05.2025 verbundenen Kosten sicherzustellen.
Giesler: „Die IG Metall, die Mitbestimmung und die IG Metall-Mitglieder sind Ihrer Verantwortung nachgekommen. Wir haben den Weg bereitet, damit der Stahlbereich zukunftsfähig aufgestellt werden kann. Jetzt ist die tk AG aufgefordert ihren Teil dazu beizutragen. Es braucht ein Finanzierungszusage der geplanten Maßnahmen und Investitionen.“
Tekin Nasikkol, Gesamtbetriebsratsvorsitzender der thyssenkrupp Steel Europe AG und Konzernbetriebsratsvorsitzender der thyssenkrupp AG, fühlt sich mit dem Mitgliedervotum ebenfalls bestätigt: „Es war die richtige Entscheidung, unsere Mitglieder über den Sanierungstarifvertrag abstimmen zu lassen, weil jede/r Einzelne unmittelbar durch die Arbeitnehmerbeiträge hart betroffen ist. Unsere Kolleginnen und Kollegen sind ihrer Verantwortung gerecht geworden, das verdient größte Anerkennung. Wir sind an unsere Schmerzgrenze gegangen und leisten unseren maximalen Beitrag für eine hoffentlich positive Zukunft des Stahls. Jetzt liegt der Ball beim Vorstand.“
Karsten Kaus, erster Bevollmächtigter der IG Metall Duisburg-Dinslaken: Das Ergebnis ist eindeutig: „Unsere Mitglieder haben mit überwältigender Mehrheit Ja gesagt – Ja zur Verantwortung, Ja zur Zukunft des Stahls, Ja zu einem Sanierungstarifvertrag, der ihnen persönlich viel abverlangt. Diese Entscheidung war kein einfacher Schritt, sondern ein mutiger Akt der Solidarität und Weitsicht.
Die Kolleginnen und Kollegen haben Haltung gezeigt. Sie haben bewiesen, dass sie bereit sind, für die Zukunft ihres Standorts zu kämpfen – gemeinsam und entschlossen.
Jetzt ist Schluss mit Ausreden. Die IG Metall hat geliefert. Die Beschäftigten haben geliefert. Nun ist die thyssenkrupp AG am Zug. Wir erwarten eine verbindliche Finanzierungszusage – und zwar jetzt. Wer den Beschäftigten Opfer abverlangt, muss auch selbst Verantwortung übernehmen. Der Ball liegt beim Vorstand. Wir werden nicht zulassen, dass die Zukunft des Stahlbereichs durch Zögern oder taktisches Lavieren aufs Spiel gesetzt wird.“