Nach dem erfolgreichen ersten Warnstreik am 30. Juni, bei dem der Betrieb für zwei Stunden vollständig ruhte, machten die Beschäftigten nun erneut deutlich: Ohne ein faires Angebot wird es keine Ruhe geben.
Klare Forderungen – keine Ausreden mehr
Im Zentrum des Arbeitskampfes stehen drei zentrale Forderungen:
-
Entgeltgruppe 1 klar über Mindestlohn, wir schließen keine Tarifverträge, die unterhalb des gesetzlichen Mindestlohns liegen.
-
Mehr Urlaub, der den hohen körperlichen Anforderungen der Arbeit gerecht wird.
-
Eine angemessene Laufzeit des Tarifvertrags, die Planungssicherheit schafft und Perspektiven eröffnet.
Ziel ist eine stufenweise Angleichung an das Flächenniveau des Bundstarifgebietes, wie sie von der IG Metall und der Tarifkommission vorgeschlagen wurde. Denn aktuell liegen insbesondere die unteren Entgeltgruppen noch unter dem gesetzlichen Mindestlohn von 13,90 €, der ab dem 1. Januar 2026 gilt.
Solidarität aus der Branche – Rückenwind für die Beschäftigten
Der Warnstreik wurde von zahlreichen Unterstützerinnen und Unterstützern begleitet. In einem bewegenden Grußwort betonte die Belegschaft der Firma Wulff:
„Ein Betrieb – zwei Standards? Das darf nicht sein. Wir stehen heute hier – mit euch, für euch und hinter euch.“ So Ingo Schneider Betriebsratsvorsitzender bei Wulff in Kiel.
Auch Vertreterinnen und Vertreter aus Politik und Gewerkschaft zeigten Flagge:
-
Peter Bachmann (Gesamtbetriebsratsvorsitzender Lemken und Ortsvorstandsmitglied IG Metall Duisburg-Dinslaken)
-
Ünsal Baser (zweiter Bevollmächtigter IG Metall Duisburg-Dinslaken)
-
Dr. Patrick Loos (IG Metall Bezirksleitung NRW)
-
Oberbürgermeister Sören Link (Stadt Duisburg) lies solidarische Grüße ausrichten
Sie alle machten deutlich: Gleiche Arbeit verdient gleiche Bezahlung.
Blick nach vorn: 6. Verhandlung am 16. Juli
Die Beschäftigten erwarten nun, dass die Arbeitgeberseite in der 6. Verhandlungsrunde am 16. Juli 2025 ein deutlich verbessertes Angebot vorlegt – eines, das Wertschätzung, Gerechtigkeit und Zukunftsperspektiven erkennen lässt.
„Wir lassen nicht locker, bis Gerechtigkeit Realität wird.“ So Gerlinde Schenk, Gewerkschaftssekretärin IG Metall Duisburg-Dinslaken.
Mit Liedern wie „Bella Ciao“ und kämpferischer Stimmung endete der Warnstreik – aber der Einsatz für faire Bedingungen geht weiter.