Pressemitteilung, 12.07.2025 IG Metall und Thyssenkrupp Steel Europa einigen sich auf Sanierungstarifvertrag

Sozialverträglicher Personalabbau statt Arbeitsplatzverlust durch Kündigungen +++ Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen bis 2030 +++ Investitionen gesichert +++ Geplante Outsourcing-Maßnahmen kommen auf den Prüfstand +++ Mitbestimmung bei Effizienzmaßnahmen +++ Mitglieder profitieren +++

15. Juli 2025 15. Juli 2025


Die IG Metall Bezirksleitung NRW und Thyssenkrupp Steel Europe (TKSE) haben sich nach drei intensiven Verhandlungstagen am 12.07. auf die Eckpunkte eines Sanierungstarifvertrags geeinigt. 

Der Abschluss schafft Klarheit für die rund 27.000 Beschäftigten des Unternehmens und legt den Grundstein für die Neuaufstellung der Stahlsparte. Das Unternehmen hatte Ende letzten Jahres angekündigt, insgesamt 11.000 Stellen abbauen und das Werk in Eichen schließen zu wollen. 

„Wir haben in einer extrem angespannten wirtschaftlichen Lage Verantwortung übernommen und einen tragfähigen Kompromiss für unsere Kolleginnen und Kollegen herausgeholt“, betonte Knut Giesler, Bezirksleiter der IG Metall NRW und Verhandlungsführer. „Der gefundene Kompromiss enthält für beide Seiten schmerzhafte Elemente. Betriebsbedingte Kündigungen sind jedoch vom Tisch und Garantien für Standorte und Investitionen in die Anlagen gibt es auch – das sind gute Signale.“

Mit dem Tarifabschluss ist ein wichtiger Meilenstein für die Transformation von TKSE erreicht. Die Beschäftigten erhalten Sicherheit und Perspektive und die IG Metall setzt weiter auf eine aktive Begleitung der kommenden Schritte. Zwar mussten im Zuge der Verhandlungen auch Einschnitte bei tariflichen Leistungen akzeptiert werden, doch konnte die IG Metall zahlreiche Angriffe auf bewährte Standards abwehren oder abmildern. Das Management hatte Einschnitte in der Größenordnung von 200 Mio. EUR jährlich gefordert. Diese Giftliste konnte deutlich zusammengestrichen und für IG Metall-Mitglieder konnten zusätzliche Vorteile durchgesetzt werden. Auch wenn die Forderungen des Unternehmens nahezu halbiert werden konnte, bleiben es harte Einschnitte für die Beschäftigten.

„Wir sind an die Schmerzgrenze gegangen und haben Eingeständnisse nur dort gemacht, wo es wirklich nötig war, um Arbeitsplätze und Standorte zu sichern. Wir haben jetzt die Voraussetzungen geschaffen, dass das Unternehmen aus eigener Kraft aus der schwierigen Situation herauskommt. Wir können aber nicht auf Dauer Managementfehler der Vergangenheit durch Arbeitnehmerbeiträge ausgleichen. Jetzt muss auch die ThyssenKrupp AG ihren Teil der Finanzierung zur Neuaufstellung des Stahls zusagen", erklärte Tekin Nasikkol, Gesamtbetriebsratsvorsitzender von TKSE.

Wie der Vertrag nun schlussendlich aussieht, kann man im unten stehenden Flugblatt nachschauen!

12.07.2025 - tkSE Flugblatt Einigung auf Sanierungsvertrag