Göttingen/Frankfurt am Main – Höhere Reallöhne und mehr Wertschätzung in den Großwäschereien für Krankenhäuser, Pflegeheime, Gastronomie und Berufsbekleidung: Die IG Metall hat für die Beschäftigten bei den Textilen Dienstleistern 4,6 Prozent mehr Geld in zwei Stufen durchgesetzt. Beschäftigte in unteren Entgeltgruppen und Auszubildende erhalten überproportional mehr. Auf dieses Ergebnis einigte sich die Gewerkschaft mit den Arbeitgebern bei der vierten Tarifverhandlung in der Nacht zum Dienstag in Göttingen.
IG Metall-Verhandlungsführerin Miriam Bürger sagte: „Das Ergebnis steht für Stabilität, Solidarität und Sicherheit: mehr Reallohn im Geldbeutel, bessergestellte Beschäftigte in unteren Entgeltgruppen und eine attraktivere Altersteilzeit für Belastete. Das Rekord-Engagement der Beschäftigten bei Warnstreiks und Aktionen hat eine saubere Einigung bewirkt: für den Verbleib von Fach- und Arbeitskräften und die Attraktivität der tarifgebundenen Betriebe.“
Deutlich mehr für Azubis und Beschäftigte in unteren Entgeltgruppen
Konkret sollen die Entgelte am 1. September 2025 um 2,1 Prozent, mindestens aber um 60 Euro steigen. Für den 1. September 2026 vereinbarten die Tarifpartner eine Lohnsteigerung von 2,5 Prozent und mindestens 70 Euro. Beschäftigte in unteren Lohngruppen erhalten so überproportional mehr, genauso auch Auszubildende mit der Steigerung ihrer Vergütung um 60 und 70 Euro. Die Regelungen zur Altersteilzeit werden fortgeführt und die Aufzahlungen der Arbeitgeber um insgesamt 50 Euro in zwei Schritten erhöht.
Bei Warnstreiks und Aktionen hatten zuvor etwa 5500 Beschäftigte Druck für eine Lösung des Tarifkonflikts gemacht. Jetzt sind sie aufgerufen, über das Verhandlungsergebnis in den Betrieben abzustimmen. Ein neuer Tarifvertrag gilt unmittelbar für 12.500 Beschäftigte in Unternehmen mit IG Metall-Tarifvertrag und strahlt auf die Branche mit insgesamt 23.000 Beschäftigten aus.
Die Laufzeit des neuen Tarifvertrags beträgt 21 Monate bis Ende Februar 2027. Die Tarifeinigung ist vorbehaltlich der Zustimmung durch die Gremien der IG Metall.