Es ist weit nach zwölf Branchenkonferenz Stahl 2025

Die Stahlbranche steht unter massivem Druck – das wurde auf der Branchenkonferenz Stahl 2025 in Düsseldorf unmissverständlich deutlich. Besonders hart trifft es den Stahlstandort Duisburg. Für die Hüttenwerke Krupp-Mannesmann (HKM) geht es um nichts weniger als das Überleben.

29. Juli 2025 29. Juli 2025


Marco Gasse, Betriebsratsvorsitzender bei HKM, schilderte die angespannte Lage eindrücklich: 3.000 Beschäftigte kämpfen um die Fortführung der Hütte – mit Warnstreiks, Aktionen und bundesweiter Solidarität. „Was uns aufrecht hält, ist der Zusammenhalt“, so Gasse. Doch der Druck wächst. Während in Duisburg hochwertige Brammen produziert werden könnten, flutet Halbzeug aus Russland und Asien weiterhin den Markt – trotz Sanktionen und trotz der Mahnungen aus der Branche.

 

Volker Consoir vom IG Metall-Zweigbüro Stahl machte in seiner Eröffnung deutlich: Die Probleme sind bekannt – doch die politische Reaktion bleibt zu langsam. Besonders die Entscheidung von ArcelorMittal, nicht mehr in grünen Stahl in Deutschland zu investieren, überschattet die Entwicklungen und stellt den Willen zur Transformation grundsätzlich in Frage.

 

Jürgen Kerner, Zweiter Vorsitzender der IG Metall, betonte per Videoschalte: „Die Zukunft der Stahlindustrie entscheidet sich jetzt – und wir brauchen greifbare Ergebnisse.“ Ein Symbolgipfel sei nicht genug – gebraucht würden konkrete Maßnahmen, etwa ein Industriestrompreis, besserer Schutz vor Billigimporten und klare Förderzusagen.

 

Dass die Situation bedrohlich ist, zeigte auch die Analyse der Wirtschaftsvereinigung Stahl: Die Absatzzahlen sind auf historische Tiefststände gefallen. Billigimporte aus Asien unterlaufen europäische Schutzmaßnahmen, während die hiesigen Betriebe an den Kosten der Transformation zu ersticken drohen. Auch HKM kann davon ein Lied singen – die strukturelle Schieflage trifft gerade den industriellen Kern in Duisburg besonders hart.

 

In der Konferenz wurde auch deutlich: Ohne Außenschutz, ohne Tempo bei der politischen Umsetzung und ohne soziale Sicherung wird die Transformation zur Zerreißprobe. Die IG Metall fordert daher: Stahl muss zur Chefsache werden – in Berlin, in Brüssel und in den Vorstandsetagen der Unternehmen.

 

Zum Abschluss der Konferenz wurde die Flamme der Solidarität entzündet – sie steht für Zusammenhalt, Entschlossenheit und den festen Willen, die Zukunft der Stahlindustrie zu sichern. In den kommenden Wochen wird sie durch Deutschland reisen – auch durch Duisburg.

 

Die Botschaft ist klar: Der Kampf um die Hütte in Duisburg ist kein Einzelfall – er steht sinnbildlich für die gesamte Branche. Und wir geben nicht auf.