„Die Nachricht über die Insolvenz trifft die Beschäftigten hart. Viele Kolleginnen und Kollegen haben über Jahre hinweg mit großem Engagement zur Leistungsfähigkeit und zum Erfolg des Unternehmens beigetragen“, erklärt Ünsal Başer, Geschäftsführer der IG Metall Duisburg-Dinslaken. „Jetzt ist entscheidend, dass die Geschäftsführung Verantwortung übernimmt und gemeinsam mit dem Sachwalter tragfähige Lösungen entwickelt, die den Erhalt der Arbeitsplätze und der Standorte sichern.“
Die IG Metall fordert:
• Transparenz über die wirtschaftliche Lage und die geplanten Sanierungsschritte
• Einbindung der Beschäftigtenvertretung in alle relevanten Entscheidungen
• Zukunftssicherung für die Beschäftigten in Duisburg, Remscheid und Penzberg
• Verlässliche Perspektiven für die Beschäftigten und ihre Familien
• Politische Unterstützung, um die industrielle Basis in der Region zu stärken und den
Beschäftigten eine Zukunftsperspektive zu geben
Besonders kritisch bewertet die IG Metall das industriepolitische Zögern der Landes- und Bundespolitik. „Seit Jahren beobachten wir, wie sich die Politik aus der aktiven Gestaltung industrieller Transformationsprozesse zurückzieht. Es fehlt an klaren Konzepten, an Investitionsimpulsen und an einem entschlossenen Eintreten für die Sicherung industrieller Arbeitsplätze“, so Başer. „Die Beschäftigten dürfen nicht die Leidtragenden einer verfehlten Industriepolitik sein. Wir erwarten endlich ein klares Bekenntnis zur industriellen Zukunft Deutschlands – mit konkreten Maßnahmen, nicht nur mit Sonntagsreden.“
Darüber hinaus kritisiert der Betriebsrat am Standort Duisburg-Wanheim das Verhalten des Eigentümers der WINNING BLW GmbH. „Statt in den Standort Duisburg zu investieren und ihn zukunftsfähig zu machen, wurden in den vergangenen Jahren Grundstücke verkauft und dringend notwendige Modernisierungen unterlassen“, so Horst Buchholz, Stellvertretender Betriebsratsvorsitzender. „Diese kurzsichtige Standortpolitik hat nicht nur die Wettbewerbsfähigkeit geschwächt, sondern auch das Vertrauen der Beschäftigten massiv beschädigt. Wer industrielle Verantwortung übernimmt, darf nicht nur auf kurzfristige Rendite schauen, sondern muss auch langfristig in Menschen, Maschinen und Infrastruktur investieren.“
Die IG Metall wird sich aktiv in die Gespräche einbringen und erwartet von der Geschäftsführung und den Verantwortlichen der WINNING Group ein klares Bekenntnis zur sozialen Verantwortung. Gleichzeitig appellieren wir an die politischen Verantwortlichen auf kommunaler, Landes- und Bundesebene, sich für den Erhalt der Arbeitsplätze und die Zukunft der industriellen Produktion in der Region einzusetzen.