Die Tarifrunde in der Leiharbeit hat ein klares Ergebnis: Am 12. September 2025 erzielte die Tarifgemeinschaft der DGB‑Gewerkschaften mit dem Gesamtverband der Personaldienstleister e. V. (GVP) nach zähen Verhandlungen eine Einigung für rund 650.000 Leiharbeitsbeschäftigte. Laut Vereinbarung steigen die Entgelte in drei Schritten:
• Zum 1. Januar 2026 um 2,99 %
• Zum 1. September 2026 um 2,5 %
• Zum 1. April 2027 um 3,5 %
Damit ergibt sich über die gesamte Laufzeit von 24 Monaten eine Steigerung von knapp 9 %.
Diese Einigung ist besonders bedeutsam – die Leiharbeit war eine Branche mit niedrigeren Einstiegslöhnen und geringerer Tarifbindung. Der Abschluss stärkt nun tarifliche Standards, bietet Planungssicherheit und verbessert die Perspektive für die Beschäftigten. Laut DGB gilt der neue Vertrag für rund 98 % der Leiharbeitskräfte in Deutschland.
Die Tarifverträge regeln nicht nur Entgeltsteigerungen, sondern umfassen auch Urlaubsgeld, Weihnachtsgeld sowie Mitgliedervorteile für Gewerkschaftsmitglieder – zum Beispiel bis zu 557 Euro zusätzlich für langjährige Beschäftigung in der Branche.
Für die IG Metall und ihre Mitglieder ist dieser Abschluss ein gutes Zeichen – gerade auch vor dem Hintergrund vieler Branchen, in denen Leiharbeit als flexible Beschäftigungsform eingesetzt wird. In Situationen von Transformationsdruck, Fachkräftemangel und wirtschaftlicher Unsicherheit stärkt ein solider Tarifabschluss die Verhandlungs‑ und Einkommenssituation vieler Beschäftigter.
Ausblick:
Trotz des positiven Ergebnisses bleibt Wachsamkeit gefragt: Die IG Metall‑Bezirke beobachten nun aufmerksam, dass die Erhöhungen auch real wirksam ankommen und dass Leiharbeitnehmerinnen und ‑nehmer tatsächlich von der neuen Vereinbarung profitieren. Auch bleibt wichtig, dass temporäre Beschäftigung nicht zur Dauerlösung wird, sondern echte Perspektiven und faire Bedingungen bietet.
Weitere Informationen findet ihr hier: DGB - Abschluss in der Leiharbeit