Ein starkes Signal von der jungen Generation: Rund 400 Auszubildende aus allen Duisburger Stahlbetrieben haben den Arbeitgebern ihre Forderungen zur Tarifrunde übergeben – laut, selbstbewusst und mit einer guten Portion Kreativität.
Bei ArcelorMittal hielten die Azubis dem Geschäftsführer Rajesh Puvvada ein Medikamentenrezept entgegen. Für sie ist klar: Ohne die richtigen Wirkstoffe – gute Bezahlung, sichere Jobs und Perspektiven – ist der Standort nicht gesund zu halten. „Unsere Forderungen sind wie ein Rezept für gesunde Arbeits- und Ausbildungsbedingungen. Ohne die richtige Mischung fehlt die Medizin, die den Standort fit hält“ sagte Melih Eroglu, Stellvertretender JAV-Vorsitzender bei ArcelorMittal.
Die Kolleginnen und Kollegen von thyssenkrupp Steel Europe servierten ihre Botschaft in Form eines Kochrezepts. Was dabei herauskommt, wenn die Arbeitgeber die falschen Zutaten nehmen, wissen sie nur zu gut. „Wer gute Fachkräfte will, muss die richtigen Zutaten liefern – faire Löhne, Ausbildungsqualität und Perspektiven. Sonst bleibt am Ende ein fader Brei“ brachte es Muhammad Ali Saado, JAV-Vorsitzender bei tkse, auf den Punkt. Weiterhin sagte er: "Man kann zuhause gut kochen, man kann Stahl kochen - aber noch viel wichtiger und lecker für uns - man kann auch gute Tarifverträge kochen".
Bei den Hüttenwerken Krupp Mannesmann schließlich flatterte dem Arbeitsdirektor ein Schuldschein ins Haus. Ein deutlicher Hinweis darauf, dass die Beschäftigten in der Vergangenheit schon viel gegeben haben. Jetzt ist die Gegenseite dran. „Die Kolleginnen und Kollegen haben oft verzichtet. Jetzt stehen die Arbeitgeber in der Schuld, endlich zu liefern“ forderte Mustafa Arabaci, JAV-Vorsitzender bei HKM.
Für den passenden Rahmen sorgten die Azubis selbst: Alle trugen Stahlkind-T-Shirts der IG Metall Edition – und überreichten diese ebenfalls an die Arbeitgeber. Damit machten sie klar: Die Zukunft der Stahlindustrie gehört ihnen, und sie fordern sie ein – kreativ, lautstark und mit jeder Menge Zusammenhalt.
Auch unser Jugendsekretär, Mohamed Al Kadi, zeigte sich beeindruckt. Mohamed betonte: „Die Azubis haben heute gezeigt, dass sie nicht nur Teil der Belegschaften sind, sondern eine treibende Kraft. Ihre Aktionen sind kreativ, kämpferisch und machen unmissverständlich klar: Wer Zukunft will, muss in junge Menschen investieren.“
Die Botschaft des Tages war unübersehbar: Ohne attraktive Ausbildungsbedingungen, faire Bezahlung und sichere Perspektiven wird es keine Zukunft für die Stahlindustrie geben. Und die Duisburger Azubis haben gezeigt, dass sie bereit sind, dafür einzustehen.
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