Tarifrunde der Eisen- und Stahlindustrie 2025 Tarifabschluss erreicht: Mehr Geld, Sicherheit und Perspektive

Nach vier Verhandlungsrunden gibt es endlich einen Abschluss in der Stahltarifrunde: Mehr Geld ab Januar, starke Verbesserungen für Azubis und die Verlängerung wichtiger Sicherheitstarifverträge. Ein Ergebnis mit Verantwortung.

Tarifverhandlung der Eisen- und Stahlindustrie

1. Oktober 2025 1. Oktober 2025


Es ist geschafft: In der vierten Verhandlungsrunde der nordwestdeutschen Eisen- und Stahlindustrie haben sich IG Metall und Arbeitgeber in der Nacht zum 1. Oktober nach acht Stunden intensiver Gespräche auf ein Ergebnis geeinigt.

Die rund 68.000 Beschäftigten der Branche erhalten zum 1. Januar 2026 eine Entgelterhöhung um 1,75 Prozent. Für die Auszubildenden gibt es ein besonders starkes Signal: Ihre Vergütungen steigen überproportional um 75 Euro monatlich – ein echter Schritt zur Aufwertung der Ausbildung im Stahl. Der Tarifvertrag läuft bis zum 31. Dezember 2026.

Neben den Entgelten wurden auch die Tarifverträge zur Beschäftigungssicherung, zu Werkverträgen und zur Altersteilzeit verlängert. Diese regeln unter anderem:

  • die Übernahme der Auszubildenden nach erfolgreicher Ausbildung,
  • die Möglichkeit zur Arbeitszeitabsenkung auf bis zu 28 Wochenstunden mit Teilentgeltausgleich,
  • flexible Arbeitszeitkonten,
  • sowie eine weiterhin verlässliche Altersteilzeitregelung.

Knut Giesler, Verhandlungsführer und Bezirksleiter der IG Metall NRW, ordnet das Ergebnis ein:
„Bedauerlicherweise hat es vier Verhandlungsrunden gebraucht, um zu diesem Ergebnis zu kommen. Das ‚Projekt Verantwortung für den Stahl‘ wäre fast gescheitert. Zum Glück haben sich am Ende alle ihrer Verantwortung gestellt. Das Ergebnis trägt der besonderen Situation im Stahl Rechnung. Die Tarifparteien haben damit einen wichtigen Beitrag für die Sicherheit der Beschäftigten und die Stabilisierung der Stahlindustrie geleistet.“

Doch Giesler macht auch deutlich: Jetzt ist die Politik am Zug. Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen – etwa bei Strompreisen, Importdumping oder Investitionsförderung – müssen stimmen. „Jetzt ist die Politik gefordert, schnell die richtigen Rahmenbedingungen für den Stahl zu schaffen.“

Das Ergebnis steht noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung durch die Tarifkommission und den Vorstand der IG Metall.